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Von verworrenen Fäden und feinen
Harmonien
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Gedanken
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Wer macht sich keine Gedanken in einer so
bewegten Zeit wie der unseren? Alte Strukturen werden hinterfragt, neue
Ideale und ethische Werte suchen sich in den unterschiedlichsten
Varianten einen Weg in unsere Gesellschaft. Wir sind entsprechend
weitläufiger, im Rückblick auf die Geschichte dieser
Welt
nachvollziehbarer Zyklen wieder an einem Punkt angelangt, der eine
Neuorientierung verlangt, damit wir in unserer Entwicklung weiter
vorankommen können.
Wir haben also die Chance, eine mögliche Zukunft durch unsere
Gedanken mit zu gestalten.
Die wahre Fülle unserer Gedanken ist, trotz aller
Möglichkeiten der Sprache, nur schwer in Worte zu fassen,
bleiben
doch Bilder und anklingende analoge
Verbindungen allzu leicht
dabei zurück.
Im gesprochenen Wort erhalten sie Unterstützung durch die
Betonung
unserer Stimme, sodass auch Gefühle stark mitschwingen und
unsere
Vorstellungskraft anregen. Es ist aber auch weniger greifbar und wir
können hier nur bedingt "nachschlagen", d.h. nachfragen, um
uns zu
vergewissern, dass wir alles richtig verstanden haben.
Das geschriebene Wort neigt zur Erstarrung der Materie. In je
kürzer Form ein Thema auf das Papier gebracht wird, desto
kraftvoller müssen die Worte sein, um all die damit
verbundenen Bilder und verknüpften Gedanken beim Leser
anklingen
zu lassen. In seiner höchsten Ausformung erreicht das
für
mich ein Gedicht, was dann auch erklärt, welches aufwendige
Reifen
und Arbeiten darin steckt, etwas zu schaffen, das mehr vermittelt als
eine Zeitungsnotiz. Da es zudem nur zum wirklich richtigen Zeitpunkt
gelingt, erklärt diese Form des "Dichtens" auch für
viele
anderen literarische Ausdrucksweisen, die über Notizen,
Unterhaltung und Fachkommentare hinausgehen, warum hierzu Freiraum
notwendig ist.
Will man also seine schriftlich fixierten Gedanken über das
bloße Zusammentragen und Erläutern von Fakten hinaus
entwickeln, muss man sich von finanziellen Aspekten freihalten
können, über genügend Zeit verfügen
und sein
Bewusstsein auf die schöpferische Kraft der Worte lenken, die
ihnen immer noch innewohnt. - Ich bin gespannt, wie und wie weit sich
das verwirklichen lässt.
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Garne
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Auch meine Hände "brauchen"
Betätigung bzw. genießen sie. Deshalb ist es mir zum
einen
tatsächlich ein Genuss, beim Schreiben mit den Fingern
über
die Tasten zu fliegen. Zum anderen fällt es mir jedoch schwer,
in
den Zeiten der notwendigen Muße für sich
entwickelnde
Gedanken, einfach nur stillzusitzen.
Hier bietet mir die Arbeit mit Wolle eine ideale
Unterstützung,
denn zu einem weiten Teil lebt sie von monotoner Wiederholung, die den
notwendigen Freiraum für Welt der Gedanken schafft.
Gleichzeitig hält für mich die Berührung des
natürlichen Materials die Verbindung zur Erde aufrecht, sodass
Spinnen, Stricken und früher auch Weben neben der ihnen
ebenfalls
innewohnenden Kreativität in unserer "bewegten" Welt auch die
Nischen zum Denken schaffen.
Wie sehr Gedanken und Garne miteinander "verwoben" sind zeigt unsere
Sprache ganz markant, wenn wir davon reden, "einen Gedanken
weiterzuspinnen", im Gespräch "einen Faden wieder
aufzunehmen",
oder im modernen Geschäftsbereich "Verknüpfungen"
herstellen
und ein "Netz" aufbauen.
Nachdem auch die Nornen Urd (das Gewordene), Verdandi (das Werdende)
und Skuld (das Werdensollende) mit unseren "Schicksalsfäden"
arbeiten, sie spinnen und ordnen, ist für mich die Verbindung
zwischen Garnen und Gedanken ein offensichtlicher Weg auf der Suche
nach einem Sinn.
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Gestirne
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Die Astrologie schwingt einfach
mit meinen
Rhythmen zusammen und wird mich vermutlich immer begleiten. Das
heißt
nicht, dass ich jeden Tag Horoskope erstelle oder die Wirkung von
Planetenkräften erforsche, aber ich finde
regelmäßig zu ihr zurück - wie zu
einem wirklich
guten Freund, den man ohne schlechtes Gewissen eine Zeitlang
warten lassen kann.
Ich werde also sicher auch weiterhin zu diesem Thema schreiben und
vorzugsweise auf dieser Seite veröffentlichen - hoffentlich
auch wieder
den ein oder anderen Artikel für die Strahlen.
Die Astrologie bietet einen
möglichen Weg an, um sich bei persönlichen Heraus-
forderungen zu orientieren. Entgegen der weit verbreiteten und
vorherrschenden Meinung, mit ihrer Hilfe in die Zukunft sehen zu
können, sehe ich ihre besondere Stärke vor allem im
Rückblick, auf der Suche nach dem Sinn bereits eingetretener
Ereignisse. Ein tieferes Verständnis unserer gemachten
Erfahrungen
wird uns die nächsten Schritte erleichtern.
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